Das Programm

Eine vorläufige Programmübersicht als PDF zum Download. Änderungen vorbehalten. Stand 29. März 2017

Auführliche Informationen zu Referent*innen und Beiträgen finden Sie unter den entsprechenden Menüpunkten hier auf der Website.

Der Tagesverlauf im Überblick

Den ersten Plenarvortrag wird der im deutschsprachigen Raum und auch international durch zahlreiche Publikationen vielen Menschen bekannte Stalkingexperte Dr. Jens Hoffmann zum Bedrohungsmanagement bei Stalkingfällen halten.

Daran schließen sich am Vormittag parallel drei Symposien und zwei Workshops an.

  • Symposien stehen unter einem thematischen Schwerpunkt und bearbeiten diesen mit jeweils 20 -25 minütigen Vorträgen innerhalb von zwei Stunden, sodass im Anschluss eines jeden Vortrags ein kurzer Austausch mit den Teilnehmer*innen möglich ist. 

Das Hauptsymposium „Opferschutz“ gibt einen Einblick in die inhaltliche Arbeit und Schwerpunktsetzung verschiedener Opferschutzeinrichtungen.

Juristisch Interessierten bietet das Symposium „Gesetzgebung und Strafverfolgung“ die Möglichkeit, den letzten Stand des bis dahin weiter fortschreitenden Gesetzgebungsprozesses zu erfahren. Aber auch praktische Erfahrungen mit der Umsetzung im polizeilichen Alltag und in einer Staatsanwaltschaft werden vorgestellt und  diskutiert.

Das Symposium „Fallmanagement bei Stalking“ verknüpft die geographischen Perspektiven aus England, der Schweiz und aus Deutschland, ebenso wie die inhaltlichen Perspektiven der am Fallmanagement beteiligten Institutionen und Akteur*innen.  Die beiden britischen Experten stellen „Complex cases“ vor. Die Folien ihrer „komplexen Fälle“ werden auch auf Deutsch zur Verfügung stehen.

  • Workshops bieten im kleineren und persönlicheren Rahmen mit maximal 20 Personen die Möglichkeit, innerhalb einer Stunde sich in ein Thema zu vertiefen und erlauben einen intensiveren Austausch von Erfahrungen zwischen Referent*innen und Teilnehmer*innen.

Der Workshop 1 widmet sich mit der Expertise aus der Opferarbeit mit Frauen dem hochaktuellen Thema „Cyberstalking“.

Der Workshop 2 stellt eines der wenigen evaluierten Gruppenangebote für „Trennungsstalker“ vor. und stellt die für die Behandlung zentrale Frage des Verständnisses dieser Art Stalking als Verhaltensauffälligkeit vs. psychischer Störung.

Die Postersession bietet die Möglichkeit, mit den Autor*innen in einen Austausch zu treten.

Nach der Mittagspause treffen wir uns alle im Plenarsaal wieder:

Die australische Stalkingexpertin Dr. Troy McEwan, wird das Behandlungskonzept des „Problem Behaviour Program“ vorstellen, das weltweit als Vorbild dient. Sie arbeitet in dieser klinischen Einrichtung  mit der renommierten Forschergruppe um Paul Mullen, Michèle Pathe, et.al. in Melbourne zusammen. Auch ihre Folien werden selbstverständlich auf Deutsch vorliegen.

Nach diesem fachlichen Impuls geht es am Nachmittag in drei weitere Symposien, zwei Workshops und zwei Psychiatrie-Lectures

Das Hauptsymposium „Täterarbeit“  führt erstmalig die vier in Deutschland arbeitenden Stalkingtätereinrichtungen zusammen. Jedes dieser innovativen Projekte stellt die Besonderheiten des eigenen Vorgehens dar.  Man darf gespannt sein.

Das Symposium „Diskriminierung und Kultur“ weitet den Blick vom reinen Straftatbestand hin zu den gesellschaftlich-kulturellen Bedingungen, unter denen Verhaltensweisen entstehen und  „problematisiert“ werden. Stalking wird in den bestehenden Machtverhältnissen um Gender, Rassifizierung und Kultur  kontextualisiert.

Das Symposium „Familienkontext“ weitet den Blick in eine andere Richtung: Oft finden sich Kinder als sekundäre, manchmal sogar primäre Leidtragende, wenn ein Expartner*in Stalking ausgesetzt ist bzw. Stalkingvorwürfe erhebt. Jugendämter und Familiengerichte sind Institutionen, wo das Kindeswohl im Vordergrund steht. Wir stellen uns die Frage,  wie dieses bei Stalking geschützt werden kann?

  • Psychiatrie Lecture oder Vertiefungsforum ist ein einstündiges Format, in dem ein Experte in ca. 40 Minuten ein spezielles Thema vorstellt, so dass anschließend genügend Zeit für  einen Fachdialog mit den Teilnehmenden bleibt. 

Psychiatrie Lecture1 Falsche Stalkingopfer“

Polizei und Beratungsstellen für Stalkingopfer werden vielfach von Ratsuchenden kontaktiert, die Unterstützung gegen einen unbekannten oder ganze Gruppen von Stalker*innen suchen. Beim näheren Hinhören erweisen sich die Verfolger*innen als Hirngespinste, die Klient*innen als wahnhaft. Wie können wir das erkennen – und vor allem, wie gehen wir damit um und was hilft den betroffenen Menschen?

Psychiatrie Lecture 2 vertieft gegenüber den wahnhaften Opfern das Thema „Psychotische Stalker: Diagnostische Abgrenzung zu anderen Stalkertypologien, Schuldfähigkeitsbeurteilung und Behandlung“. Gutachterliche Stellungnahmen spielen bei entsprechenden Fällen im Gerichtsprozess eine wichtige Rolle.

Workshop 4 „Selbsthilfemöglichkeiten für Stalkingbetroffene“ stellen den Rahmen für einen  Austausch der Betroffenen auf Augenhöhe  und fördern ein „Empowerment“, statt in der Opferperspektive zu verharren. Die Expertin-in-eigener-Sache vermittelt ihre Erfahrungen.

Workshop 5 „Schematherapie in der Arbeit mit Opfern und Täter*innen“ demonstriert an Fallbeispielen und mit praktischen Übungen einen mit Erfolg praktizierten Beratungsansatz.

Die Farbgebung im Programm soll den unterschiedlichen Interessensgruppen die Orientierung erleichtern:

So ist der Arbeit mit den Opfern die Farbe blau zugeordnet, egal, ob es sich um einen Workshop oder ein Symposium handelt.

Rot steht für die entsprechenden Angebote zur Täterarbeit, apricot für den juristischen Bereich von Strafverfolgung und Gesetzgebung, violett für psychiatrische Themen, gelb  u.a. für die soziale Arbeit im Kontext Familie, grün fürs Fallmanagement und grau für die Themen um Diskriminierung, Migration und Kultur.

Zu Ihrer Anmeldung

Wie erkennbar ist, haben die Räume sehr unterschiedliche Kapazitäten. Für unsere Raumplanung ist es wichtig, dass Sie bereits mit der Anmeldung Ihr Interesse präzisieren, welche der fünf parallelen Vormittagsveranstaltungen Ihre erste bzw. zweite Präferenz bekommt. Gleiches  gilt für den Nachmittag. Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung im Feld „Anmerkungen“ ihre Präferenzen – jeweils zwei für den Vormittag und zwei für den Nachmittag – an.

Erfahrungsgemäß sind manche Veranstaltungen rasch ausgebucht. Wir werden uns bemühen, die Raumverteilung Ihren Wünschen anzupassen, so dass idealtypisch alle dort Platz finden, wo sie möchten. Garantiert werden kann dies jedoch nicht. Daher gilt: „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“.