Psychiatrie Lecture 2: Habermeyer

Psychotische Stalker: Diagnostische Abgrenzung zu anderen Stalkertypologien, Schuldfähigkeitsbeurteilung und Behandlung

Stalking Konstellationen sind ausgesprochen heterogen und spiegeln einen weiten Bereich zwischen Beziehungskonflikt und wahnhafter Störung wider. Obwohl viele Täter auffällige Persönlichkeitszüge oder auch depressiv-dysphor anmutende Symptome zeigen, imponiert nur ein geringer Teil der Stalker als psychisch schwer gestört. Als Prototyp für diese psychiatrisch relevante Gruppe können die psychotischen Stalker (z.B. mit einer Erotomanie) gelten. Bei gutachterlichen Aussagen zur Schuldfähigkeit sind angesichts der Heterogenität des Klientels differenzierte Überlegungen erforderlich: Nach sorgfältiger Diagnostik sollten Einbußen der Einsichts- und Steuerungsfähigkeit unter Bezugnahme auf Einschränkungen der Handlungskompetenzen bei psychotischen Stalkern beurteilt werden.